Tropfen für Tropfen beantwortet aÖ die Frage nach der Qualität, die kaltgepresstes Öl aus regionalen Saaten ausgewählter Bio-Bauern bietet.

Inhaltsstoffe und Aromen, die nur in Georg Gillis Heimat so zueinander finden, machen aÖ zu einem außergewöhnlichen Genuss.

Georg Gilli gehört zu einer Generation von Lebensmittelhandwerkern, die ihre Erfolgsgeschichte mit neuer Handschrift schreiben: mit einem Back-up aus strategischem Wirtschaftswissen, großem persönlichen Einsatz und höchstem Qualitätsanspruch. „Das Wichtigste sind natürlich die Saaten. Denn ich kann zwar aus gutem Ausgangsmaterial ein schlechtes Endprodukt herstellen, aber umgekehrt geht’s nicht.“ Er kennt seine Lieferanten – allesamt Landwirte, die im Umkreis von wenigen Kilometern daheim sind – persönlich und ist auch immer wieder auf den Feldern unterwegs, um zu sehen, wie sich alles entwickelt.

Derzeit produziert Georg Gilli sechs verschiedene Öle: aus den elfenbeinfarbenen Kernen der Waldviertler Färberdistel ebenso wie aus den Samen von Hanf und Sonnenblume, Lein und Leindotter. Seit Kurzem gehört auch Kürbiskernöl zum Repertoire, allerdings arbeitet Gilli – anders als etwa die steirischen Kürbiskernölhersteller – nur mit ungerösteten Kernen.

Seine Öle sind ausschließlich kalt gepresst – was bedeutet, dass keine zusätzliche Wärme zugeführt wird – und biologisch zertifiziert. „Es war von Anfang an klar, dass ich nur mit österreichischen Bioprodukten arbeiten will.“ Beim Pressvorgang selbst geht es vor allem um ein gutes Temperaturverhältnis: Je weniger Wärme beim Pressen selbst durch die Reibung der Kerne entsteht, desto besser für das Öl. „Aber auch umso schwieriger, denn, wenn das Produkt sehr kühl ist, wird das enthaltene Öl nicht leicht freigesetzt.“ Ganz zu schweigen von den unterschiedlichen Temperaturen, die in der Mühle selbst herrschen. „Bei zehn Grad Raumtemperatur tut sich etwas ganz anderes als im Sommer.“

Der Einsatz ist arbeits- und zeitintensiv, übrigens für die ganze Familie, und ohne die Unterstützung von Ehefrau Nicole würde es nicht gehen. Aber der Erfolg gibt dem jungen Ölmüller mehr als recht. Seine Öle wurden bereits mit Preisen ausgezeichnet, auch wissbegierige Besucher in der Mühle selbst stellen sich mehr und mehr ein.

Ja, und dann wäre da noch die Sache mit dem Essig: Seit wenigen Wochen läuft nämlich auch ein sogenannter Acetator bei Georg in der Mühle. „Das hatte ich schon lange im Hinterkopf. Essig passt einfach gut zum Öl.“ Er hat wieder viel recherchiert und zahlreiche Profis auf dem Gebiet persönlich besucht. „Jetzt bin auch Essig-Müller“, sagt er scherzhaft und lacht. Derzeit arbeitet er vor allem mit Bioweinen aus dem benachbarten Röschitz und tüftelt am Grundprodukt, das dann zur Reifung in Fässer wandert. Und irgendwann, „da wage ich mich dann auch noch an das Abenteuer Balsamico!“ Aber das ist eine andere Geschichte …